Die Polizei hat einen Mann festgenommen, der bewaffnet elf Banken überfallen haben soll. Die Ermittler gehen davon aus, dass der 39-Jährige in Filialen in Ober- und Niederbayern einen sechsstelligen Geldbetrag erbeutet hat. In «Aktenzeichen XY… ungelöst» im September vergangenen Jahres hatte die Polizei um Hinweise gebeten.
Eine Spezialeinheit der Polizei nahm den Familienvater am Dienstagnachmittag in seiner Wohnung in München fest. Gestern Nachmittag ordnete der Ermittlungsrichter beim Amtsgericht Erding Untersuchungshaft an.
Bei einer Durchsuchung stellten die Beamten unter anderem 14.000 Euro sicher – teilweise noch mit Banderolen der überfallenen Banken. Zudem fanden sie in der Wohnung eine Schreckschusspistole. Diese sei für die Überführung des Täters entscheidend gewesen, so Polizeisprecher Hans-Peter Kammerer. Denn an einem Tatort sei dem Mann ein Plastikteil von der Waffe abgebrochen. DNA-Spuren darauf stimmen mit der des Verdächtigen überein.
Puzzle-Arbeit der Kripo
Auf die Spur des 39-Jährigen waren die Ermittler durch die Überprüfung von deutschlandweit rund 17.000 Autozulassungen gekommen. Dabei hatte man geschaut, welche Halter von zwei bestimmten Kombis auf das Aussehen des Täters passten. Der Verdächtige habe bei den Überfällen entweder einen schwarzen oder einen weißen Kombi benutzt.
Banken in den Landkreisen München, Dachau, Fürstenfeldbruck, Freising, Pfaffenhofen, Erding und Landshut soll der arbeitslose deutsche Schreiner zwischen Mai 2016 und Dezember 2018 überfallen haben.