Es ist früher Nachmittag. In einer der Mietwohnungen eines stattlichen Mehrparteienhauses in Berlin-Wilmersdorf fällt plötzlich der Strom aus. Die Bewohnerin macht sich auf die Suche nach der Ursache. Sie entdeckt, dass Wasser von der Decke ihres Badezimmers rinnt. Ein Wasserschaden in der Wohnung über ihr? Zusammen mit einem Nachbarn läutet sie an der Wohnungstür einen Stock höher. Es ist die Wohnung von Jochen Strecker. Der Mann, der in Berlin auch als «Disco-König» bekannt ist.
Jochen Strecker ist Inhaber einer der wohl berühmtesten deutschen Diskotheken mit Namen „First“. Eröffnet in den 80ern, als die Stadt Berlin noch geteilt ist und es keine Sperrstunde gibt. VIPs wie Udo Waltz oder Harald Juhnke treffen sich hier, aber auch internationale Stars wie Sylvester Stallone, Robert De Niro, Diana Ross und George Michael. Das Geschäft läuft lange Zeit gut – bis zu jenem Tag im März 2013, als die beiden Nachbarn bei Jochen Strecker klingeln. Noch haben sie keine Ahnung, dass sich hinter der Tür zur geräumigen Altbauwohnung ein grausames Verbrechen ereignet hat. Der 59-Jährige liegt ermordet im Bad.
Verhaftet und abgehauen
Kriminalhauptkommissar Bernd Glatzel von der 5. Mordkommission des Landeskriminalamts Berlin ist zu Gast im Aufnahmestudio bei Rudi Cerne und Conny Neumeyer. In der 52. Folge des XY-.Podcasts erzählt er, dass er das „First“ damals nur aus den Medien kannte. Und er berichtet von einem blitzsauber geputzten Tatort und wie Spuren bis ins kleinste Detail ausgewertet werden mussten, um den Fall aufzuklären. Und wie es kurz vor Prozessbeginn auch noch zu einem Ausbruch aus der U-Haft kommen konnte.
Außerdem im Interview: Der Berliner Sänger Henry de Winter. Der Zeitzeuge schildert die glanzvollen Zeiten des „First“ und gewährt einen kleinen Einblick in das Leben des Clubbetreibers Jochen Strecker.
Symbolfoto: Bruno / Pixabay
17.07.24 wel